Agenda Älterwerden

Die Stadt Emsdetten entschied 2016 in Kooperation mit dem Seniorenbeirat einen Zukunftsprozess „Älter werden in Emsdetten“ aktiv und unter breiter Beteiligung der Bevölkerung zu gestalten.
Ziel war und ist eine Stadt, in der die Menschen gut und selbstbestimmt älterwerden können und nicht einsam sind. Mit entsprechenden Angeboten, u.a. in den Handlungsfeldern Begegnung und Freizeit, Wohnen, Bildung und Gesundheit.

Initiiert wurde ein Beteiligungsprozess, in dem es um die Wünsche/Ideen der Bürger*innen geht und in den alle relevanten Akteur*innen einbezogen wurden. Prozessauftakt war 2017 eine Zukunftswerkstatt, an der über 80 Personen teilgenommen haben. Aktuell gibt es acht selbstorganisierte Arbeitsgruppen. An unterschiedlichsten Angeboten nehmen regelmäßig mehrere hundert Bürger*innen teil. Seit 2018 gibt es eine Anlaufstelle in einem ehemals leerstehenden Ladenlokal. Dort finden regelmäßige Sprechstunden, Arbeitsgruppentreffen und unterschiedlichste Angebote statt. So wird gleichzeitig ein Beitrag zur Belebung der Innenstadt geleistet. Der Agenda-Prozess hat von Anfang an auf Beteiligung der Bürger*innen gesetzt. Sich auf diesen offenen Prozess einzulassen, ist für eine Verwaltung ein ungewöhnlicher und mutiger Schritt (gewesen). Der Prozess ist dynamisch und lebendig.

Die Agenda leistet ebenfalls einen Beitrag zur Stadtentwicklung. Sie fokussiert auf das Thema demografischer Wandel als Querschnittsaufgabe, nicht begrenzt auf bestimmte politische Handlungsfelder, sondern quer über strukturelle und fachliche Grenzen hinweg.

Kommune: Emsdetten

Angaben zum Träger:

Stadt Emsdetten

Am Markt 1 
48282 Emsdetten

Website besuchen

Ansprechperson:

Frau Gerlinde Amsbeck

E-Mail: gerlinde.amsbeck@emsdetten.de
Telefon: 02572 / 922251

 

Strukturelle Merkmale

Im Vordergrund des Angebots stehen: 

Austausch und Begegnung,
Bildung,
Kulturelle Angebote,
Engagement und Mitwirkung,
Information und Beratung,
Reise- und Ausflugsangebote,
Sonstiges
Sonstige sind: Wohnen im Alter; Arbeiten im Alter; Digitalisierung

Das Angebot ist Haupt- und ehrenamtlich organisiert.

Erreichbarkeit des Angebots: Komm-Struktur, Aufsuchend

Trägerschaft: Öffentlich

Finanzierung: Träger / öffentliche Förderung

Das Angebot richtet sich in erster Linie an:

Ältere Menschen

Anzahl hauptamtlich Mitarbeitende: 2

Anzahl ehrenamtlich Mitarbeitende: 50

Nutzer/innen : ca. 250 pro Monat


 

Regionale Einordnung

Das Angebot ist: Ländlich

Kreis/Kreisfreie Stadt: Steinfurt 

Regierungsbezirk: Münster

Regionale Besonderheiten: 

Auch in Emsdetten verlieren gewachsene Sozial- und Familienstrukturen an Bedeutung. Mobilitätsanforderungen steigen. Es gibt immer mehr Zugezogene. Kirchengemeinden werden zusammengelegt, Angebote verschwinden. In der Zielgruppe der Menschen über 60 sind immer mehr Menschen über das 65. Lebensjahr hinaus berufstätig - um die Rente aufzubessern. Die Organisationsform Verein steht vor einem Generationenwechsel. Es wir immer schwieriger, Mitglieder zu finden und Vorstandsposten zu besetzten.

Das Angebot richtet sich an Menschen: im Quartier / Stadtteil, in der Kommune

Vernetzung mit anderen Angeboten/Organisationen:

Die Agenda Älterwerden ist ein Beteiligungsprojekt. Bürger*innen, alle relevanten Akteur*innen und bestehende Angebote wurden von Beginn an eingeladen und einbezogen. Eine Arbeitsgruppe gibt eine Broschüre "Was gibt es schon?" heraus, in der alle Aktivitäten der Emsdettener Vereine und Institutionen für die Zielgruppe 60+ aufgeführt werden. Diese wird fortlaufend aktualisiert. Es gibt unterschiedlichste Formen der Kooperation und Zusammenarbeit (z.B. Handy- und Zoomschulung, Setz dich dazu Tische, Tanz- und Philosophieangebote) mit unterschiedlichen Anbietern, Institutionen sowie Gastronomen aus der Innenstadt. Fortlaufend entstehen neue Ideen, Projekte und Kooperationen mit weiteren Akteursgruppen. Ab 02/2021 zum Beispiel mit dem soziokulturellen Zentrum Stroetmanns Fabrik.


 

Begründung für die Nominierung

Die Agenda Älterwerden ist ein Beteiligungsprojekt für Menschen über 60. Es fördert die Selbstorganisation und gesellschaftliche Einbindung älterer Menschen und wirkt somit der Einsamkeit im Alter entgegen. Zu Beginn wurde mit Methoden aus dem Design Thinking gearbeitet, u.a. mit Persona Profilen. Der ergebnisoffene Prozess erfordert Mut, Offenheit, Einsatzbereitschaft und Empathie. Eigenschaften, die zugleich Voraussetzungen für Innovationen sind. Weiter verfolgt werden nur Vorhaben, die nah an den Bedürfnissen der Beteiligten sind. Das führt dazu, dass Motivation, Interesse am Prozess und aktive Beteiligung hoch bleiben. In der Agenda Älterwerden arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen zusammen. Dass die Stadt nicht nur kurzfristig Projektmittel zur Verfügung gestellt hat, sondern die Agenda kontinuierlich personell und finanziell unterstützt, gibt den Ehrenamtlichen Sicherheit und dem Prozess die notwendige Zeit zur Entwicklung.

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